Aquafaba – Fabelhaftes Bohnenwasser

bohnen auf dem markt
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Von #Aquafaba (lat. aqua = Wasser, faba = Bohne) habe ich natürlich schon längst gehört. Nur ausprobiert hatte ich es lange nicht. Bis neulich…

Ich kann euch gar nicht sagen, was das für eine Freude war! Es funktioniert genau so easy, wie alle immer behaupten. Einfach die Flüssigkeit mit einem Handrührer aufschlagen, et voilà! Fertig ist die luftige Eiweißcreme. Ein paar Tropfen Zitronensaft beschleunigen den Prozess und helfen den Schaum zu stabilisieren.

Doch nochmal zurück auf Anfang: Wo kommt das Zeug her? Was ist drin? Kann man das auch selber machen?

Aquafaba wird nicht etwa aus Bohnen gepresst, wie ein Saft. Es ist vielmehr das Abfall- oder besser gesagt, Nebenprodukt beim Garen von Hülsenfrüchten, besonders Kichererbsen. Man kann ganz einfach die Abtropfflüssigkeit aus den Dosen oder Gläsern verwenden. Also immer was zum Auffangen drunter stellen, wenn Ihr den Inhalt in ein Sieb zum Abtropfen gießt.

Schöner finde ich persönlich aber die selbstgemachte Variante, denn da habe ich 100 % Einfluss auf die Inhaltsstoffe. Die Dosenbrühe kann nämlich einiges enthalten, worauf man gar keinen Bock hat. Im harmlosesten Fall ist das Salz, aber es können auch Pestizide etc. darin stecken, wenn man sich z. B. nicht für die Bio-Variante entschieden hat.

Abgesehen von diesen Zutaten, enthält das Aquafaba selbst vor allem viel Proteine, die sog. Saponine. Zum Schaum aufgeschlagen kann es vielseitig verwendet werden, z. B. für Mousse, Kekse, Kuchen, aber auch als Emulgator und Backtriebmittel.

Doch wie sagte meine Lehrerin, Frau Hasselbach, immer? „Grau ist alle Theorie.“ Deshalb: Ran an die Bohne.

Die Zutaten:

Für etwa 350 ml fertiges Aquafaba (entspricht ca. 5 Eiweißen) brauchen wir

200 g getrocknete Kichererbsen (Bio-Qualität)
700 ml gefiltertes Wasser

Die Zubereitung:

Wer nun dachte, mal eben schnell ’ne Schüssel Schaum aufzuschlagen: SORRY. So ganz spontan kann man dann leider doch nicht zum Schaumschläger werden (Nochmal sorry, für den Kalauer ?). Zumindest nicht, wenn man das Aquafaba zum ersten mal ansetzt. Es braucht mindestens 3 Tage, bis es die richtige Menge an Eiweiß enthält.

Doch keine Bange, es hat eine ganz wunderbare Eigenschaft, die ich gleich vorweg nehmen möchte. Man kann es nämlich ganz einfach einfrieren, z. B. vorportioniert in Eiswürfelförmchen, und es nach Bedarf wieder auftauen. Also kann man immer genug Vorrat produzieren und lange haltbar machen. Das Aquafaba behält seine wunderbare Eigenschaft, sich in Schaum verwandeln zu lassen.

Jetzt aber wirklich ran an die Bohne. 😉

TAG 1

Der erste Teil der Magie ist denkbar einfach. Die getrockneten Kichererbsen mit etwa der doppelten Volumenmenge Wasser aufgießen und mind. 12 Stunden einweichen lassen. Bäääm! Kriegen wir doch ganz nebenbei hin.

TAG 2

Ähnlich arbeitsintensiv ist der darauf folgende Tag. Die Kichererbsen sollten sich mittlerweile auf das doppelte Volumen vergrößert haben. Das Einweichwasser gießen wir weg, vorzugsweise in eine Gießkanne. Danach werden die Kichererbsen nochmal gründlich mit frischem Wasser abgespült und danach in einen kleinen Kochtopf gegeben. In diesen werden nun die 700 ml gefiltertes Wasser gegossen. Deckel drauf und erstmal zum Kochen bringen.

Achtung: Es bildet sich Schaum, der leicht überkochen kann. Also bleibt in der Nähe.

Danach kann der Herd auf kleine oder mittlere Stufe runter gedreht und die Kichererbsen noch ca. 60 min fertig geköchelt werden. Wenn die Zeit abgelaufen ist, lasse ich den Topf meistens noch auf der Herdplatte stehen, bis er völlig ausgekühlt ist. Anschließend wandert der Pot samt Inhalt nochmal über Nacht in den Kühlschrank, denn dabei löst sich nochmal einiges an Stärke und Eiweiß, was dem Aquafaba-Schaum später zu Gute kommt.

TAG 3

Woohoo, gleich haben wir’s! Als erstes gießen wir die Kichererbsen in ein Sieb und fangen das Kochwasser wieder in einem Topf auf. Es wird nun nochmal richtig zum Kochen gebracht und einreduziert – heißt, wir kochen es so lange, bis ein Teil verdampft ist. Dadurch wird das Aquafaba auch sichtbar dicker, etwa wie Sirup.

Abkühlen lassen, fertig!

Unser fabelhaftes Bohnenwasser kann entweder direkt weiterverarbeitet werden oder – wie eingangs erwähnt – einfach eingefroren und für die spätere Verwendung aufgehoben werden.

Der Anfang ist gemacht, bald gibt es ein paar Rezepte zum Nachkochen. Mal schauen, was ich zu erst mache. Vielleicht Maccarons? Eine leckere Mousse? Oder vielleicht sogar eine Mayonnaise?

Lasst Euch überraschen und schreibt mit gerne, wofür Ihr das Aquafaba verwendet. Ich bin total fasziniert davon und sehr neugierig!

Eure Frieda von FOODOSCHI ?