Indischer Spinat mit Tomaten & Auberginen

Zutaten Indischer Spinat

Es war mir immer ein Rätsel, wie Menschen Spinat nicht mögen können. Schon als Kleinkind liebte ich ihn, sofern vom Mama selbst gemacht. Das komische Zeug aus dem Gläschen habe ich – so zumindest wurde es mir von meinen Eltern später immer „vorgehalten“ – mit Begeisterung durch die Gegend geprustet. Ja, geprustet. Auch schlaue Täuschungsversuche, bei denen der Gläschenspinat hübsch auf dem Teller angerichtet wurde oder hausgemachter Spinat ins Gläschen gefüllt wurde, haben meinen kleinen Feinschmeckergaumen nicht in die Irre führen können. Und so dankte ich es meinen Eltern entweder mit genüsslichem Schmatzen oder grün gesprenkelten Gesichtern. Ein ganz neues Genusserlebnis war es für mich, als ich irgendwann meinen ersten Spinat beim Inder aß – der Klassiker: Palak Paneer, also Spinat mir indischem Weißkäse. Aber der finale Wow-Effekt trat ein, als ich zum ersten mal so richtig indisch gegessen habe. Eines dieser fantastischen Gerichte, das einen jeden europäisierten Standard-Inder vergessen lässt, möchte ich euch hier vorstellen: Palak baingan oder einfach indischer Spinat mit Tomaten und Auberginen.

Die Zutaten:

Für 2 Personen:

450 g Spinat (frisch oder TK)
1 mittlere Aubergine
4 aromatische Tomaten
150 g Mungbohnen
3 EL Ghee (auch als veganes Ghee erhältlich)
1 TL geriebener, frischer Ingwer
1 TL Cumin
2 Chilis, frisch oder getrocknet
1 TL Koriandersamen
1 TL Tumerik-Pulver
2 TL Salz

Die Zubereitung:

Die Mungbohnen müssen vor dem Kochen ca. 10 bis 12 Stunden eingeweicht werden. Deshalb bereite ich sie schon am Abend vorher oder gleich morgens vor. Dann werden sie laut Packungsanweisung weich gekocht. Ich mag sie am liebsten ungesalzen, dann haben sie so einen herrlich frischen, leicht säuerlichen Geschmack. Wenn sie gar sind zum abtropfen in ein Metallsieb umfüllen. Dann werden die Gewürze vorbereitet. Einzeln werden Cumin, Koriander und, wenn getrocknet, Chili zu Pulver gemahlen. Frischer Chili wird mit einem scharfen Messer klein geschnitten. Das Originalrezept sagt, dass der Chili entkernt werden soll, weil er dann milder ist. Ich persönlich mag es sehr gerne scharf, von daher bleiben die Kernchen bei mir drin. Zuletzt wird noch der frische Ingwer gerieben.

Jetzt kümmern wir uns schnell um das Gemüse. Nachdem es gründlich gewaschen wurde, wird zunächst die Aubergine grob gewürfelt. Wer die Bitterstoffe in der Schale nicht mag, kann sie vor dem Schneiden gerne schälen. Danach werden die Tomaten in kleine Würfel geschnitten. Frischer Spinat muss nach dem Waschen abtropfen oder in einer Salatschleuder getrocknet werden, sonst verwässert das Gericht. Danach wird er entstielt und klein gehackt. Faule Menschen wie ich kaufen Tiefkühlspinat (ohne Blubb!) und lassen den leicht antauen.

Jetzt geht’s so richtig los! Das Ghee (notfalls geht auch Pflanzenöl) in einem mittelgroßen Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Sobald es heiß ist werden die Gewürze schnell in folgender Reihenfolge hinein gegeben:

  1. Cumin
  2. Chili
  3. Ingwer
  4. Koriander
  5. Tumerik-Pulver

Die Gewürze ungefähr 30 Sekunden, unter ständigem Rühren andünsten. Dann kommen die Auberginenwürfel in den Topf und werden in der heißen Gewürzmischung mit einem Holzlöffel immer wieder gewendet, bis sie leicht gebräunt sind. Nun werden die Tomaten und der Spinat dazugegeben und untergerührt. Anschließend 4 EL Wasser und das Salz hineingeben, Deckel drauf und auf mittlerer bis niedriger Stufe vor sich hin köcheln lassen. Nach ungefähr 10 min werden noch die Mungbohnen hinzugegeben und der Spinat auf niedriger Stufe so lange weiter gekocht, bis die überschüssige Flüssigkeit verdunstet ist. Dabei alle paar Minuten umrühren, damit nichts anbrennt.

Der indische Spinat wird heiß serviert, entweder Foodoschi-Style (einfach mit ein bisschen Joghurt) oder mit klassischen Beilagen, wie z. B. Zitronenreis oder mit Kartoffeln gefülltes Fladenbrot.

Hinweis:

Eigentlich werden im vedischen Originalrezept statt Mungbohnen Kichererbsen verwendet, was natürlich auch sehr köstlich schmeckt. Allerdings habe ich bei meinen Kochexperimenten festgestellt, dass mir indischer Spinat mit Mungbohnen noch einen Tick besser schmeckt. Deshalb war ich so frei euch gleich meine Version des Klassikers vorzustellen.

Mungbohnen und Chilischoten